Durch die Fortschritte in der Immunsuppression haben die Lebensqualität und der Aktivitätsradius unserer Patienten deutlich zugenommen. Schmerzlose Schwellungen von Gelenken und Sehnenscheiden sind unter wirksamer Immunsuppression im Verhältnis zu schmerzhaften Schwellungen deutlich häufiger. Der Rheumatologe, welcher die Patienten regelmäßig sieht, muss, aufgrund fehlender Schmerzen und somit geringen Leidensdrucks, aktiv nach diesen Veränderungen fragen und suchen, um schleichenden Destruktionen von Sehne und Gelenken zuvorzukommen. Eine häufige Kritik von orthopädischen Rheumatologen ist, dass die Patienten erst dann kommen, wenn sich das therapeutische Fenster für einen Gelenkoder Sehnenerhalt bereits geschlossen hat. Der internistische Rheumatologe hingegen beklagt häufig, dass der Orthopäde zu früh und zu oft operiere. Wir sehen daher einen großen Bedarf, die orthopädischen klinischen und bildgebenden Untersuchungstechniken arthritischer Gelenke und Sehnenscheiden und die sich daraus ableitenden Therapieindikationen den interessierten Rheumatologen, Hausärzten sowie Orthopäden und Unfallchirurgen in der Weiterbildung zum Facharzt und zur Zusatzbezeichnung Orthopädische
Rheumatologie näher zu bringen. Das Ziel ist es, die Kursteilnehmer in die Lage zu versetzen, Gelenkinstabilitäten früh zu diagnostizieren, sich anbahnende Gelenk- und Sehnenschäden rechtzeitig zu erkennen und die Indikation zur Hilfsmittel und Schuhversorgung sowie zur Operation zu stellen.
Der Kurs unterteilt sich in interaktive Vorträge zu den Themen „Schulter und Ellenbogen“, „Hand“, „Hüfte und Knie“ und „Sprunggelenk und Fuß“. Daneben werden in praktischen Übungen in Kleingruppen Untersuchungstechniken an der Hand sowie Therapieentscheidungen anhand von Fallbeispielen gelehrt und Prothesen sowie Implantate demonstriert. Zur Orthesenversorgung und orthopädischen Schuhzurichtung und -versorgung werden anhand klinischer Beispiele wichtige Verordnungshinweise gegeben. Der Kurs ist sehr praxisorientiert und erfordert keine Vorkenntnisse.